Samstag, 15. Dezember 2012

Das wollte ich schon immer mal ausprobieren - Checkliste abarbeiten

Ich habe schon viel über die japanischen Klos gelesen und gehört. Dazu zählt die vielfalt an Knöpfen und Funktionen. Wer sich mit diesen Knöpfen nicht auskennt, kann leicht mal etwas verkehrtes drücken und kommt möglicherweise klatsch nass vom Örtchen zurück. Daher ist große Sorgfalt geboten beim voreiligen Benutzen von Knöpfen, Hebeln und Schaltern. Der örtliche Maco Donolo (Auch bekannt als Restaurant zur goldenen Möwe oder wie es in dem Film dark shadows heißt: Mephistopheles) kam ich das erste Mal in Kontakt mit so einem Thron. Ich war aber mal nicht so experimentierfreudig irgendwelche Knöpfe zu drücken außer den für die Spülung.
Heute im Onsen sah die ganze Sache schon anders aus. Wenn ich wirklich einen Wasserstrahl abbekommen sollte, so fällt das gar nicht weiter auf - man ist hier schließlich in einem Badehaus. Da lauen alle nass rum.
Och, ich muss sagen, wenn man erstmal die Hieroglyphen zu deuten verstanden hat, wusste man auch, was welcher Knopf macht und es ist nicht mal soo verkehrt aber dennoch ÄUßERST seltsames Gefühl. Man sollte es jedenfalls einmal ausprobiert haben. Einen Punkt, den ich auf meiner Checkliste abhacken kann.

Ein weiterer Punkt, den ich auf meiner Checkliste abhacken kann, ist: der Besuch eines Onsen. Ein Onsen, das ist traditionelles japanisches Badehaus mit einer Vielzahl von Angeboten. Hauptbestandteil ist und bleibt aber das heiße Bad. Vergleichbar ist das vielleicht mit der Sauna bei uns in Deutschland. Und wie in der Sauna gibt es auch hier einige Verhaltensregeln. Wären wir alleine hingegangen hätten wir wahrscheinlich einen Fehler nach dem Anderm begangen. Ein Magdeburger, der heute Abend abgereist ist, hat mich mit hingenommen.
  • Es fängt damit an, dass man vor dem Gebäude seine Schuhe auszieht - ach ja, das war ja was. Nur gut, dass ich es nicht vergessen habe. Die kann man gleich im Eingangsbereich einschließen
  • Das Ticket für die Sauna kauft man nicht etwa an der Kasse, sondern am Automaten. Nur gut, dass Flo das schonmal gemacht hat, sonst hätte ich nicht gewusst, welcher Knopf fürs Ticket ist
  • Im Anschluss geht man mit dem Ticket zur "Kasse" oder Rezeption, damit man den eigentlichen Schließfachschlüssel für seine Sachen bekommt muss man das Ticket und noch einen kleinen Pfand abgeben. Nur gut, dass wir doch gerade unsere Schuhe eingeschlossen haben. Der Schlüssel wird gerne als Pfand genommen. 
  • Mit dem neuen Schlüssel geht man also in die Umkleiden. Wir stehen vor zwei Vorhängen mit japanischer Beschriftung: Links oder Rechts? Flo war zum Glück schonmal da und wusste, in welche Umkleide wir gehören. Als er das erste mal da war musste er 3min warten bis hinter dem einen Vorhang ein Mann vor kam. In den Umkleiden angekommen, lässt man dann die Hüllen fallen und kann endlich den eigentlich Onsen betreten. So und nun? 
  • Erstmal waschen. Seife, Shampoo und noch eine mir unbekannte Flüssigkeit stehen bereit. Man wäscht sich gründlich. Lieber einmal mehr, als einmal zu wenig. Je mehr Seife man nimmt, um so überzeugender kommt man rüber. Drei mal eingeseift sollte reichen - sauber. Na dann ab ins Becken
  • Uhhh, ahhhh, ohhh. Das ist aber dolle warm. Das Beckenthermometer zeigt 38°C. Oh, so ist das also. Das kleine Handtuch, das man bei hat, hätte man sich vorher anfeuchten sollen. Also nochmal schnell raus (Mist, wie peinlich von mir) Mit nassem Handtuch in der Hand nochmal ins Becken rein. Uhhh, ahh, das ist ja immer noch so warm. Jetzt vorsichtig das Handtuch zusammengefaltet auf die Stirn legen. Ein ganz großes faut pas wäre es, wenn das Handtuch auf einmal im Becken schwimmt. Nach weniger als 10min ist es nicht mehr auszuhalten und ich gehe ins Abkühlbecken. 
  • Wie wäre es zum Ausgleich mal mit dem Außenbereich? Okay, dann also ins Außenbecken. AUTSCHN. Wollen die mich umbringen? Kurzer Blick aufs Thermometer 40°C - Ich glaube es geht nicht mehr. Keine 3min und ich brauche eine Abkühlung
Ja, so viel zu meiner Erfahrung mit dem Onsen. Es gibt außer warmen Bädern auch noch warme Steine, auf die man sich legen kann, oder ein Massagebecken und eine trockene und eine feuchte Sauna wobei beide sowohl an Feuchtigkeit und Temperatur nicht sparen.
Jetzt weiß ich auch, warum Japan Atomkraftwerke braucht.

Eine letzte Information noch: Man kann mit dem Ticket, was umgerechnet nur 6,50 EUR kostet so lange im Onsen bleiben wie man will, aber für gewöhnlich bleibt man nur etwa zwei Stunden und geht dann wieder.

Tolle Erfahrung. Jeder der mal in Japan ist, sollte einen Onsen besuchen

4 Kommentare:

  1. 私のホバークラフトは鰻でいっぱいです

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  2. 私はこのレコードを買うことはありません。それに傷がついている。

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  3. um zum Bahnhof zu kommen:
    あなた激しく愛撫私のポポを希望してください。

    :-)

    Aber ich muss unbedingt wissen, was auf japanisch heißt: "Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen, bitte."

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  4. Einen schönen Blog hast du da!
    Da wird man direkt neidisch, ich müsste auch mal wieder in die Sauna, obwohl ich auch gerne mal in einen Onsen gehen würde :)
    LG Sebastian

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