Montag, 11. Februar 2013

Ausflug mit Tatsuya II

Nach dem Sushiessen erreichte mich eine Nachricht von Tatsuya, ob ich nicht am Samstag für ein weiteres Treffen Zeit habe. Klar habe ich das. Sein Vorschlag war, dass er mir mit dem Auto ein wenig die Region Niigata zeigen könnte. Das klang nach einer guten Idee. Franzi war natürlich auch herzlich mit eingeladen. Tatsuya hat seine Freundin mitgebracht, so war Franzi nicht das einzige Mädchen.
Abgeholt wurden wir um 1Uhr. Dann ging es erstmal in die Innenstadt von Niigata. Dort hat er uns in das Rahmenrestaurant gebracht, in dem er in seiner Freizeit jobbt und sich ein Taschengeld dazu verdient. Richtige Rahmen im Restaurant sind auch äußerst lecker. Auch schön ist, dass wenn man sine Nudeln bereits aufgegessen hat und noch Suppe übrig hat, kann man gegen wenig Geld eine Portion Nudeln nachkaufen. Rahmen zu essen, ist der nächste kulinarischer Tipp den ich Japanreisende geben kann.
Vom Rahmenrestaurant aus ging es weiter nach Shibata um uns da eine alte Burg anzuschauen. Leider ist die Burg im Winter geschlossen, so dass wir nur durch das Gelände davor laufen konnten und ein Foto vor der Weiterfahrt schießen.

Shibata Castle

Den Abschluss des Nachmittags war ein Besuch im Onsen. Da wir eh schon so weit in den Bergen waren, war es nicht mehr weit, bis in die Onsenhochburg von Niigata. Dort angekommen konnte man bei geschlossener Scheibe im Auto schon riechen, dass wir den Onsen ganz nahe sein müssen (gleich genaueres). 
Die Onsen sind oft in Besitz von Hotels und sind daher, ohne eine Übernachtung zu buchen, nicht benutzbar. Nach ein wenig suchen, fanden wir aber doch einen der für die Öffentlichkeit benutzbar war. Den Onsen in Kaminakayama (ganz kleines Nest), werden heilende Kräfte nachgesagt. Das heiße Wasser kommt direkt aus dem Gestein und ist voller Mineralien, Cl-, F-, und SO3. Jetzt, wo ihr wisst, was in dem Wasser so drinnen ist, ratet mal, wonach der ganze Ort gerochen hat!

Antwort: Faulen Eiern!

Durch das schwefelhaltige Wasser hat alles nach faulen Eiern oder ungewaschenen Füßen gerochen. Der Onsen, den wir besucht haben war sehr sehr klein. Es passten pro Geschlecht wohl keine 20 Leute in den Onsen, dann war er schon mehr als gut gefüllt. Wir sind gegen 4 Uhr in den Onsen gegangen, da war es eh noch sehr leer. Für 440 Yen war der Preis sehr günstig. 
Schon beim betreten der Umkleinderäume kam einem der modrige Geruch entgegen. Im eigentlichen Badebereich sah ich dann auch die Quelle des Geruchs. Eine dampfende grünlich klare Plörre, die aus einem Einlass in der Wand ins Becken plätscherte. 42°C heißes übel richendes Wasser. Aber, einmal drin, gar nicht mal so schlecht. Diese Wassertemperaturen bedürfen einiges an Gewöhnung, doch wenn man sich erst einmal überwunden hat, ist das doch sehr angenehm. Viel schlimmer ist es, dann versucht wieder auf zu stehen und raus zu gehen. Durch das Überhitzen des Körpers ist es wie ein Schlag mit dem Holzhammer, steht man aus dem Becken auf und versucht es zu verlassen. Die Gleider kribbeln und es fühlt sich an als wäre man betrunken. Dieses Gefühl habe ich im echten Onsen Gestern noch viel stärker gehabt, als in dem Badehaus in Uninähe.

Nach dem Onsen wurde uns noch Ashiyu gezeigt. Hier bei handelt es sich um das gleiche Wasser, wie schon zuvor im Onsen, dass an einer anderen Strelle, nur nich in der großen Menge, aus der Erde kommt. Es gibt ein etwa 30cm tiefes Becken, danebem eine lange Bank. Becken und Bank sind etwa 20m lang und jeder der will, kann sich drauf setzen und die Füße ins warme Nass halten. Auch das haben wir noch probiert. 
Danach wurden wir nach Hause gefahren.

Die Quelle

Bis die Beine krebsrot werden (im grünen Wasser)

Links: unreiner Bereich; Rechts: reiner Bereich

Auch wenn ich erst wenig überzeugt von Tatsuya war, so hat sich doch jeder seiner Tipps als tolles Erlebnis heraus gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle an ihn und seine tollen Ideen. Das war ein wunderschöner Tag mit ihm und Yumi

2 Kommentare:

  1. Ich wäre am liebsten im Eingang vom Onsen wieder umgekehrt...Ihr könnt euch den Geruch gar nicht vorstellen...Aber dann hat doch die Neugier gesiegt. Also rein ins grüne, stinkende Nass.
    Und als ich wieder raus kam, war ich krebsrot...sah erst aus wie eine Allergie und wurde richtig heiß, und zu Hause brauchte ich erstmal ne Dusche ...denn der Geruch vom Onsen wollte einfach nicht von mir los lassen.

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  2. Hmmm, ich kann gerne ein paar faule Eier in Fara-Büro legen, damit ihr euch daran zurückerinnert ;-)

    Aber ich glaube, ich will mir den Geruch nicht vorstellen...

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