Sonntag, 13. Januar 2013

Tagesausflug Nagano

Die letzte Reise ist aufgebraucht. Am 10. Januar ist unser JR-Ticket ausgelaufen, welches uns 4 Freifahrten gewährte. Die letzte Freifahrt haben wir diese Woche Donnerstag nach Nagano genutzt. Eine Stadt, nicht all zu weit von hier entfernt ist, mit, wie sollte es anders sein, vielen Tempeln und einem kleinen Zoo. Am geläufigsten wird sie wohl sein, durch die Olympischen Wintenspiele 1998, die dort statt fanden. Für Japaner ist die Stadt vorallem für ihre Äpfel bekannt. Hier wird alles mit Apfel angeboten: Anhänger, Süßigkeiten, z.B. KitKat und auch Gullideckel und Straßenzäune sind mit Apfeldekor.

Nicht ganz, wie der letzte Apfelkuchen.
Die Anreise dauerte etwa 2 1/2 Stunden für 350km mit dem Zug. Dazu musste wieder 5 Uhr aufgestanden werden aber das ist ja in Ordnung. Dafür hatten wir dann um so mehr Zeit für die Stadt. 

Wir kamen am Vormittag dort also gegen um 9 Uhr an und sind richtig Tempel gelaufen. Der Weg hoch zum Tempel ist jedesmal eindrucksvoll, da die japanische Städte alle auf die großen Tempel ausgerichtet sind. Bereits der Weg zu den Tempeln ist geschmückt mit kleinen Staturen und relegiösem Gut. Vorallem aber ist der Bereich vor dem Tempel ein wenig wie ein Jahrmarkt mit vielen Souvenierständen und "Fressbuden".



Verkaufstände vor dem Tempeleingang

Eingangstor zum Tempelgelände


Der Tempel selbst war im ersten Moment nichts neues für uns. Dieses mal hatten wir wohl schon alles gesehen. Wie sollte es aber auch anders sein, auch dieser Tempel überraschte uns mit der einen oder anderen Neuheit. 
Im ersten Moment war ich stark irritiert, was ich hier sah, doch dann fiel mir ein, was ich im vorhinein gelesen habe. Japaner reagieren sehr verärgert, wenn man ihr Symbol Spiegelverkehrt herum zeichnet.

Wehende Fahnen vor dem Tempel

Sachen und Haare in den Rauch halten

Des weiteren gab es mal wieder einen kleinen Rundgang durch den Tempel, den man sich für 500 Yen erkaufen konnte. Da wir schon viele Tempel gesehen haben, dachten wir, es wird das selbe sein, wie in jedem Tempel. Nur um auf Nummer sicher zu gehen, dass es wirklich so ist, haben wir uns also entschlossen den Eintritt zu bezahlen. Der Japaner am Einlass war äußerst zuvorkommend. Er hat nicht nur mit der normalen japanischen Höflichkeit agiert, er hat uns wirklich hilfreich gesagt, was wir, wo, in welcher Reihenfolge machen mussten. 
Dazu gehörte wie man den Budda richtig anspricht und auch wie es dann weiter geht. Und wichtig: "Immer die rechte Hand nutzen." 
Gelesen hatte ich mal, dass in Indien (ggf. auch anderen asiatischen Staaten) die linke Hand als unrein betrachtet wird. Ob es wohl damit etwas zu tun hat?
Nach dem Anbeten des Buddas ging es den Rundgang weiter vorbei an golden glänzenden Decken und Säulen eine Treppe runter, in einen dunklen Gang. Dieser Gang war nicht nur Dunkel, er war vollkommen ohne Licht. Ein etwa 50-80m langer gewundener Gang unter dem Tempel ohne Sonnenlicht, Kerze oder sonstige Anhaltspunkte. Absolut blind und unwissend, wo es lang geht, stolperten wir Schritt für Schritt den gang entlang, immer mit der rechten Hand an der Wand. Auf einmal erwatete uns etwas metallisches an der Wand. Man konnte es hin und her bewegen. Eine Art großer Griff. Er quietschte sehr und gab ein dumpfes klonk ab, wenn man ihn hin und her bewegte und gegen die Wand schlagen lies. 
Aus dem Gang wieder raus, den Rundgang beendet und beim anziehen unserer Schuhe fragte uns der Japaner von vorher nochmal, ob wir etwas gefunden haben und gespührt haben. Er erklärte uns, dieser Weg symbolisiert den Weg nach dem Tod und der Knauf, kurz vor dem Ende, war das Tor zum Paradies. Wenn wir also auf dem Weg ins Jenseits sein sollten, sollen wir uns mit der rechten Hand voran tasten und dann den Ausgang ins Paradies finden. 

Seitenwege auf dem Tempelgelände



Nachdem uns schon der Tempel gefallen hat, sind wir noch weiter zum Zoo gegangen. Der Zoo hingegen ist ehr das, was man bei uns kleinen Tierpark nennt. Der war äußerst klein und hatte nur wenige Tiere zu bieten. Dennoch war es schön, ein paar Tierchen zu sehen und wir können sagen: "Wir waren im Zoo."

Rotgesichtige Affen

Aslan

Wie halte ich den Hamster?




Nachdem wir Nagano für unsere Geschmäcker fertig erkundet hatten, haben wir uns in den Zug gesetzt und sind nur bis Takasaki zurück gefahren. Dort haben wir eigentlich noch so einiges vorgehabt. Zum Beipsiel wollten wir uns den großen Budda anschauen. Er war schon von der Zugstrecke aus von weiten zu sehen. Leider war der Weg vom Bahnhof bis zum Budda zu weit und es zu spät. Luftlinie "nur" 3km entfernt aber diese Strecke war zu Fuß nicht in 30 oder 40min zu schaffen. Denn etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde nach Ankunft in Takasaki ist die Sonne untergegangen. Wir hatten daher nur noch einen Sonnenuntergangsfoto vom Budda


Fliegende, leuchtende Einhörner



So, nun sind all unsere Fahrten vorerst aufgebraucht. Ich werde demnächst mal zusammenrechnen, wieviele Kilometer wir eigentlich gefahren sind.


2 Kommentare:

  1. Ihr wart kurz vor dem Paradies und seid falsch abgebogen??? Ach man, ihr hättet doch mal reingucken können...

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