Dienstag, 8. Januar 2013

Tagesausflug Morioka

Unser Reiseticket mit den Freifahrten läuft bald ab, darum muss jetzt noch ein wenig gereist werden. Wir haben noch verschiedene Ziele auf der Liste, aber da wir gratis mit dem Schinkansen fahren dürfen, werden natürlich entfernte Ziele genutzt.

Es ging Gestern nach Morioka. Nur 820km von hier entfernt. Mit dem Schnellzug 272 min von hier. Es ging um halb 7 Uhr los um 11 Uhr waren wir dann da. Gleiche Prozedur wir letztes mal: Erst einmal ins Informationscenter. Franzi hat inzwischen die Stempel in jedem Bahnhof und Touristeninformation gefunden und lieb gewonnen. Überall erst einmal umschauen, wo Stempel sind und dann kann man die normalen Vorhaben des Tages angehen. Was will alles gesehen werden? 

Morioka, eine Stadt die für ihre Eisenverarbeitung berühmt ist. Dafür sprechen die teuer gehandelten Nambu-Teekessel. Also einen Teekessel finden. Des weiteren gibt es hier eine große Burg und den steinspaltender Kirschbaum, als auch, wie sollte es anders sein, viele Schreine und Tempel. 

Angekommen und auf dem Weg zum ersten Tempel ging es erstmal durch den Stadtkern und die Haupteinkaufsstraße. Zu meinem Leid fand Franzi einen Stoffladen. Warum mein Leid? Weil ich den restlichen Tag eine 2kg schwere (vllt. auch schwerere) Tüte tragen durfte.

Glatte Straßen in der Altstadt

Stoffe, Stoffe noch mehr Stoffe



Mit den neu gekauften Stoffen ging es also weiter: Die Burg und der erste Schrein waren nicht weit und wie jedesmal waren diese sehr beeindruckend.


Seiteneingang zum Tempelgelände und Durchgang zur Burg

Haupteingang

Am Eingang eines jeden Tempels steht ein kleiner Brunnen der auch noch eine oder mehrere Kellen dabei hat. Es ist Ritual, dass vor betreten des Tempels die Hände und er Mund ausgewaschen wird. Wahrscheinlich ist das wieder vergleichbar mit dem Becken mit Weihwasser in christlichen Gotteshäusern.





Auf ging es zur Burg. Von denen Ruinen stehen die mächtigen Befestigungsanlagen und ihrer viele Meter hohe steinerne Wälle. Die einzelnen Teile sind mit Brücken überzogen. Die Japaner lieben echt diese roten Brücken

Rote Brücke auf dem Burggelände

Weiter geht es zum berühmten Kirschbaum. Wie soll man sich das nur vorstellen: "Steinspaltener Kirschbaum"? Sitzt der den ganzen Tag da, wie so ein hölzener Nussknacker und macht nichts anderes als Kiesel produzieren? Nein, nicht ganz. Hier ist er zu sehen. Aus einem Spalt des Granitblockes wächst der Kirschbaum, der auf ein Alter von etwa 300 bis 400 Jahre geschätzt wird. Über diese Zeit hat er den Block komplett zerteilt.

Steinspaltener Kirschbaum

Auf dem Weg zu den weiteren Tempeln und den 500 Buddastaturen kamen wir am Grab der Prinzessin Tausendfuß vorbei. Das Grab ist natürlich nicht das Grab einer Tausendfüßlerin, aber auf dem Hinweisschild auf der Rechten steht eine Gesichte über den Titel. Nach dem Tod der 27 Jahre alten Frau von  Toshinao, Herr des Nanbu Clan, wurde über einen kleinen Teich zu ihrem Grab eine Brücke gebaut. Diese Brücke wurde in der Nacht vor der Eröffnung von Unbekannten zerstört. Diese Brücke wurde daraufhin mehrfach neu gebaut und jedes mal wieder zerstört. Ein Gerücht kam auf, dass ein großer Tausendfüßler die Brücke zerstörte. Darauf hin ließ Lord Toshinao die Brücke von vielen Meistern der Kampfkunst bewachen und den Bau vollenden. Die Brücke konnte erfolgreich fertig gestellt werden. Das Gerücht hingegen ist nie verschwunden und es heißt dass beim Überqueren der Brücke noch immer die hunterte Geister der Tausendfüßler zu spüren sei.
Von einer Brücke haben wir nichts gesehen. Auch weiter ans Grab sind wir nicht ran gegangen, da nur bis zum Schild geschoben wurde. Eine schöne Geschichte war es auf jeden Fall.

grave of princess centipede

Weiter also zum Hoon-ji Tempel. Wir waren es etwas leid, so viele Tempel zu besichtigen und haben ihn nur von außen angeschaut. Unser Pech war, dass in diesem Tempel 500 hölzene budistische Staturen stehen, unter anderem auch die von Marco Polo und Kublai Khan. Mist!
Gut sah es aber auch von außen aus.

Hoon-ji von außen
Zu guter Letzt noch ein Bild das die hohe Schmiedekunst unter Beweis stellen kann.

Nambu-Teekessel
Bei Sonnenuntergang sind wir wieder nach Hause gefahren. Dann gehen die Temperaturen schnell wieder unter null.
Wir haben an dem Tag mal eben 1.600 km per Zug zurück gelegt. Gar nicht mal so schlecht. *grins*

Wenn man sich diese Bilder so anschaut sieht man, wie gut das Wetter in Japan doch sein kann. Da frage ich mich eigentlich, warum wir hier in Niigata, dem wohl trübensten Eck von Japan untergekommen sind. Hier ist es jeden Tag grau und Schneefall wird nur von Regen oder Nacht abgelöst.

2 Kommentare:

  1. Ich weiß, was Franzi auf dem zweiten Bild gesagt hat... *Tchi*
    Bei so schönen Stoffen müsst ihr doch nochmal hinfahren, oder Franzi? Vielleicht haben sie ja dann noch ein paar andere Stoffe... sorry Adrian :-D

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    1. Du hast Recht Martin. Gäbe es Geräuschfotos würde dieses Foto in einer Tour *tchi* rufen.
      Und das mit dem nochmal hinfahren ist so eine Sache. War vielleicht etwas weit der Weg, aber da ich nur dieses eine Foto von dem Laden gemacht habe und das Franzi nicht genug ist ...

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